Energie ist der Motor für Fortschritt und Entwicklung einer Gesellschaft. 2,7 Milliarden Menschen – ca. 40% der Weltbevölkerung – benutzen Holz, Kohle und Dung als primäre Energiequelle. Mindestens 1,4 Milliarden Menschen – mehr als 20% der Weltbevölkerung – haben keinen Zugang zur Elektrizitätsversorgung.
Für eine angemessene Beleuchtung sind sie vorwiegend von Lampen mit fossilen Brennstoffen abhängig. Betrieben werden meist Docht- und Sturmlampen mit Kerosin. Der weltweite Verbrauch an Kerosin für Beleuchtungszwecke liegt bei 77 Milliarden Liter. Der resultierende CO2 Ausstoß beziffert sich auf 190 Millionen Tonnen. Diese Lampen sind extrem ineffizient, unwirtschaftlich und gesundheitsschädlich, deshalb benötigt man dringend neuartige und nachhaltige Konzepte zur Beleuchtung im Off-Grid Sektor. Dabei muss bei der Art und Weise der Produkteinführung auf kulturelle, soziale und wirtschaftliche Aspekte Rücksicht genommen werden.
Betrachtet man allein den Sektor Beleuchtung, bietet die OSRAM GmbH mit seinen Energy Hubs in dem Bereich der Off-Grid Beleuchtung ein interessantes und bis dato einzigartiges Konzept unter Verwendung von Sonnenenergie zur Bereitstellung elektrischer Beleuchtung mit austauschbaren Akkumulatoren. Auf Basis eines Pfand- und Gebührensystems, das unter anderem von einer lokalen Microfinancing Agentur getragen wird, werden die Produkte für die ländliche Bevölkerung angeboten. Nachhaltigkeit ist eine wichtige Voraussetzung. Das Konzept beinhaltet den kompletten Lebenszyklus der Produkte. Von der Entwicklung, über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das Leasing Systems bis zum sachgerechten Recycling wurden alle relevanten Faktoren berücksichtigt. Dieses Geschäftsmodell wurde bereits in Kenia mit großem Erfolg eingeführt. Die Missionsstation St. Rupert Mayer bietet als hochfrequentierte Anlaufstelle aufgrund des Krankenhauses, der Getreidemühle und der Schule für die ländliche Bevölkerung in Simbabwe die theoretische Möglichkeit das Konzept der Energy Hubs wirtschaftlich umzusetzen und eine nachhaltige Lösung zur privaten und geschäftlichen Beleuchtung anzubieten.
Ziel dieser Ãœbertrabarkeitsanalyse war es, die Synergieeffekte zwischen den OSRAM Energy Hubs und der geplanten regenerativen Energieversorgung der Missionsstation St. Rupert Mayer herauszuarbeiten. Dabei wird der grundsätzlichen Frage nachgegangen, ob der OSRAM Energy Hub durch die Nutzung der überschüssigen regenerativen Energie aus der Missionsstation St. Rupert Mayer wirtschaftlich betrieben werden kann. Des Weiteren wurden die örtlichen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen bezüglich eines wirtschaftlichen Betriebs (Kosten – Nutzen) untersucht und analysiert. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Nachhaltigkeit der dadurch erreichten Entwicklungshilfe gelegt.
Projektpartner: Osram
Projektdurchführung: ab April 2011
Kontakt: Ingo Fritsch